Gott verletzt und verbindet;
er zerschlägt und seine Hand heilt.
Hiob 5,18

Hiobs Freund Elifas versucht den Schwergeprüften in seinem
Leid zu trösten. Er macht ihm Hoffnung damit, dass
auch in der Schwachheit ein Grund zur Hoffnung liegt.
Denn Gott lässt seine Menschen auch in grosser Not nicht
allein. Aber kein Lebenswandel, und sei er noch so fromm
und ohne Schuld, bewahrt vor Schicksalsschlägen. Es gibt
keine «Garantie» für ein glückliches Leben. Aber es gibt eine
grosse Zuversicht, hört Hiob von Elifas: Gott bleibt da. Zu
jeder Zeit. Wenn er, Hiob, auch «da» bleibt. Wenn er sich
also von seinem Leid und Schmerz nicht von Gott trennen
lässt. Wenn er seinen Glauben daran, dass Gott seine Situation
wenden kann, behält. Auch wenn das eine grosse Herausforderung
ist, kann es möglich werden, wenn der Notleidende
seine Not beklagt. Wenn er offen zu Gott ist – und so
auch offen für Gott bleibt. Gott ist bei den Schwachen und
Armen. Ihnen gilt seine Liebe zuerst. Aber genau in solchen
Situationen
fällt es oft schwer, einen zugewandten Gott im
Herzen zu bewahren. Auch Hiob entgleitet die Kontrolle
über seine Worte, sein Unmut über Gott ist stärker. Aber: Er
wendet sich damit nicht von Gott ab, sondern – im Gegenteil
– ihm zu! Ob das uns hier auch gelingen kann …?
Gott, wir bitten um die Kraft, bei dir zu bleiben, auch wenn
es uns schlecht geht und so vieles gegen dich spricht!

Von: Hans Strub