Wandelt auf dem Weg, den euch der HERR, euer Gott,
geboten hat, damit ihr leben könnt.
5. Mose 5,33


Den Abschluss der Tora, der kostbaren Sammlung der Weisungen
der Ewigen, bildet der Aufruf zur klaren Entscheidung
zwischen Segen und Fluch, Leben und Tod. Weil Gott
der Gott des Lebens ist, fleht Gott sein Volk förmlich an,
es solle sich für das Leben entscheiden, unter dem Segen
weitergehen, nicht unter dem Schatten eines Worts, das die
Kraft hat, unser Leben zu beschädigen.
Es geht um eine grundsätzliche Ausrichtung – und darum,
sie täglich mehrmals in die kleinen Entscheide zu übersetzen,
die ich auf meinem Weg zu treffen habe. «Wandeln» sollen
wir (nicht einen rigiden frommen Moralismus vertreten; das
wäre viel zu billig); ich soll mich bei jeder Weggabelung fragen:
Führt der Weg zum Leben eher links oder rechts durch?
In welcher Richtung kommt zum Ausdruck, dass und wie ich
glaube, hoffe und liebe? Wo wird deutlicher sichtbar, dass ich
Jesus nachfolge? Was bedeuten in der Praxis mein Bekenntnis
und mein Vertrauen, dass «Leben» genau so geht, wie
er es vorgelebt hat?
Es geht um Leben oder Tod. Das muss uns aber deshalb
nicht unter Druck setzen, weil wir uns darauf verlassen: Gottes
Geistkraft leitet uns. Und Gottes Barmherzigkeit fängt
uns ab und lässt uns umkehren, wenn wir uns auf Abwege
begeben.

Von: Benedict Schubert