Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, dass er meines Angesichts Hilfe  und mein Gott ist.     Psalm 42,12

Wer im mittleren Alter keine zehn Sekunden auf einem Bein stehen kann, der hat im späteren Leben ein beinahe doppelt so hohes Todesrisiko. Dieses erschreckende Ergebnis einer Studie lese ich in der Zeitung, ich springe sofort auf und stelle mich auf ein Bein. Eins, zwei, drei … ich komme bis sieben und bin höchst alarmiert. Was soll ich tun? Was kann ich ändern an meinem Leben, damit ich nicht ein doppelt so hohes Todesrisiko habe?

Unruhig, so nehme ich im Moment viele Menschen wahr. Unruhig wegen der politischen Situation, die so unübersichtlich ist. Unruhig wegen der Auswirkungen der Pandemie, mit denen wir uns immer noch nicht arrangiert haben. Unruhig, weil viele ständig versuchen, sich vom Tod loszukaufen durch gesunde Ernährung, Sport und Verzicht. Wer will schon ein doppelt so hohes Todesrisiko – gerade am Ende des Jahres?

Wir haben alle ein hundertprozentiges Todesrisiko! Da lässt sich nichts dran ändern, auch nicht mit Unruhe. Doch gerade in dieser Unruhe helfen mir die Worte des 42. Psalms oder die von Johann Friedrich Räder:

Harre, meine Seele, harre des Herrn; alles ihm befehle, hilft er doch so gern. Wenn alles bricht, Gott verlässt uns nicht. Grösser als der Helfer ist die Not ja nicht. Ewige Treue, Retter in Not, rett auch unsre Seele, du treuer  Gott.

Von Sigrun Welke-Holtmann