So spricht Gott der HERR: Kehrt um und wendet euch ab von euren Göttern.         Hesekiel 14,6

Wie viele von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, lieben schnelle Wagen und teure Markenkleider? Wie viele sind Follower von tonangebenden Influencerinnen? Wer unter Ihnen kann nicht einschlafen, ohne sich davor einen schweren Roten genehmigt zu haben? Und wer fühlt sich verloren ohne sein Smartphone? Kurz: Wie viele von Ihnen kennen solche Abhängigkeiten: ein Promille? Oder ist das zu hoch geschätzt? Ich glaube nämlich, die Bolderntexte wenden sich an massvolle, vernünftige, moderate, autonome, urteilsfähige Frauen und Männer, und darum ist es wohl überflüssig, Sie von all den «heutigen Götzen» abbringen zu wollen.

Vielleicht hat das, was Hesekiel seinen Leuten von ihrem Gott ausrichten lässt, neu gedeutet auch heute Bedeutung, aber doch nicht in unseren Kreisen! Wir sind nicht gemeint. Wir sind doch aufrichtig darum bemüht, unserem Gott getreu zu sein. Aber wer ist er denn, dieser biblische Gott? Wie zeigt er sich? Im Menschen Jesus? In persönlichen Offenbarungserlebnissen? Als Weltenlenker, Richter und Rächer? Als «höhere Macht»? Wenn Gott «einer» ist, welcher von denen ist er dann? Ich weiss es nicht. Aber vielleicht könnte mit «abwenden» gemeint sein, dass ich Abstand nehme vom Wissen, wie er ist und sein muss. Dass ich meine Zweifel zulasse und mich seinem Wirken öffne. Dafür, und das soll nun kein Werbespruch sein, dafür eignen sich unsere Bolderntexte als Hilfsmittel doch recht gut.

Von Käthi Koenig