Ich will auf den HERRN schauen und harren auf den Gott meines Heils; mein Gott wird mich erhören. Micha 7,7

Heute bekommen wir eine wunderbare Zusage geschenkt! Wir werden nicht auf unsere Fehler reduziert, auf das, was wir nicht geschafft haben. Wir dürfen aufatmen. Wir bekommen neue Hoffnung und die Kraft, neu zu beginnen.
Wir gehen zwar manchmal verloren, verlieren den Ko takt zu uns selbst oder zu anderen Menschen, wir verlieren uns in Sorgen oder im Alltag, aber – so die Botschaft des heutigen Tages – diese Verlorenheit wird nicht für immer andauern. Gott geht uns nach, und er findet uns; Gott wird mich erhören.
Darauf dürfen wir auf der Spur des Propheten Micha und auf der Spur Jesu von Nazaret hoffen und uns ermutigen lassen, es weiter mit dem Leben aufzunehmen, gerade auch dann, wenn ich Menschen ganz real etwas an Fürsorge und Zuwendung schuldig geblieben bin und nichts mehr zu ändern ist. Ich kann es weiter mit dem Leben aufnehmen, wenn ich bei allem Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung merke, dass ich selbst weit hinter den Zielen zurückbleibe, obwohl mir die notwendige Umkehr längst völlig klar ist. Was hätte ich nicht schon alles tun müssen?
Wenn wir uns – dem allem zum Trotz – dem barmherzigen Gott anvertrauen, dann erwächst Hoffnung. Eine Hoffnung im Blick auf mich selbst und auch im Blick auf die politische Realität in der Nähe und in der Ferne.

Von Carsten Marx