Dies ist der Tag, den der HERR macht; lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein. Psalm 118,24

Von meinen amerikanischen Freunden kenne ich die Wendung you made my day. Es ist ein Feedback, das ich bekomme, wenn ich jemanden glücklich gemacht habe. Die Freude herrscht für einen Tag. Im Psalm sagt die Gemeinde zu Gott etwas Vergleichbares, frei und fröhlich übersetzt: You  made our day!

Im Kirchenjahr sind es die besonderen Festtage. Der «Tag des Herrn» wurde in der christlichen Tradition öfters mit dem Ostersonntag identifiziert. Für uns senden die Worte eher ein weihnächtliches Signal. Johann Fürchtegott Gellert nimmt das Motiv aus Psalm 118,24 auf und deutet es auf die Geburt Jesu. Dies ist der Tag, den Gott gemacht, / sein werd in aller Welt gedacht; / ihn preise, was durch Jesus Christ / im Himmel und auf Erden ist.

Im  Original war vermutlich ein Sieg der Anlass. Der Sänger war in Bedrängnis, erfuhr aber eine wunderbare Rettung. Gestaltet wurde der Psalm danach als liturgischer Wechselgesang. Es gibt einen Vorsänger Israels, der Gott über- schwänglich dankt und dann verschiedene Chöre auffordert zu antworten: «Freundlich ist Gott und seine Güte währt ewig.» Man soll den Altar schmücken, für Gott Lieder singen und «seinen Tag» feiern. Ich  finde  es  eine schöne Idee,  jeden Tag so zu beginnen. God, you make my day!

Von Ralph Kunz