Der HERR ist mein Licht und mein Heil;
vor wem sollte ich mich fürchten?

Psalm 27,1

Wie schön, mit diesem Psalmvers den Tag zu beginnen! Kraftvoll und ermutigend, wie ein heller Sonnenstrahl auf dem Frühstückstisch, lädt er ein, sich zu erheben, sich aufzurichten zur ganzen eigenen Grösse und Schönheit. «Gott, der HERR, ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten? Gott, die EWIGE, ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?» Was wie eine Selbstermunterung des Beters, der Beterin klingt, ist tief verwurzelt in einer innigen Gottesbeziehung. Das betende Ich will Gott ganz nah sein: Gottes Freundlichkeit schauen und singen, Gottes Güte loben und gesegnet unterwegs sein unter Gottes Angesicht. (vgl. Vers 4 ff.)Und doch gibt es auch die anderen Erfahrungen: Angst, Einsamkeit, Verlassenheit, Bedrohung durch Feinde (Verse 9 ff.). Auch sie gehören zu (m)einem Leben, haben Raum im Gebet vor Gottes Angesicht – und verlieren ihren Schrecken: «Ich glaube aber doch, dass ich sehen werde die Güte Gottes, des EWIGEN, im Lande der Lebendigen.» (Vers 13)

Nichts soll dich ängstigen, nichts dich erschrecken. Alles geht vorüber. Gott allein bleibt derselbe. Alles erreicht der/die Geduldige, und wer Gott hat, hat alles. Gott allein genügt. – Nada te turbe … Solo Dios! Basta!
(Teresa von Avila)

Von Annegret Brauch